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  • Sachkundenachweis im Pflanzenschutz

    Die Schadursachen

Was sind eigentlich Pflanzenschutzmittel?​

Pflanzenschutzmittel sind Zubereitungen mit chemischen oder biologischen Wirkstoffen. Sie dienen dem Schutz von Kulturpflanzen vor Schadorganismen, wie z. B. Pilzen (Fungizide), tierischen Schädlingen (Insektizide, Molluskizide, Akarizide, Rodentizide) und Unkräutern (Herbizide), die in Konkurrenz zur Kulturpflanze stehen.

Die Schadursachen im Umgang mit Pflanzenschutzmitteln

Die Schadursachen im Pflanzenschutz teilen sich in zwei Bereiche auf.
Den Parasitären und den Nichtparasitären Bereich.

Der Bereich der Parasiten betrifft die Organismenwelt:

  • Schadpflanzen = unerwünschte Pflanzen (Unkräuter, Ungräser…)
  • Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Pilze)
  • Tierische Schädlinge (Fadenwürmer, Schnecken, Insekten, Säugetiere)

Der Bereich der Nichtparasitäre betrifft die unbelebte Umwelt:

  • Boden
  • Wasser
  • Nährstoffe
  • Licht
  • Temperatur

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Die parasitären Schadursachen

Unkräuter und Ungräser sind „Konkurrenzpflanzen“. Das ist ein Sammelbegriff für alle Pflanzen, die auf bewirtschafteten landwirtschaftlichen Nutzflächen hinsichtlich Ihrer Nährstoffe, Ihrem Licht- und Platzbedarf in Konkurrenz zum Kulturpflanzenbestand stehen.

Sie können problematisch werden weil sie:

  • Zwischenträger von Krankheiten und Schädlingen sind
  • Sie behindern Pflege und Ernte des Kulturbestandes
  • können Träger von Giftstoffen sein

Aber auch Kulturpflanzen können zu Unkräutern werden, wenn sie dort wachsen, wo sie nicht erwünscht sind.

Unter den sogenannten „Konkurrenzpflanzen“ gibt es zwei Gruppen: die Unkräuter und die Ungräser.
Die Gruppe der Unkräuter zeichnet sich durch Ihre Zweikeimblättrigkeit aus. Sie entwickeln 2 Keimblätter. Die Gruppe der Ungräser sind einkeimblättrige Pflanzen. Sie entwickeln nur 1 Keimblatt. Diese haben in der Regel einen aufrechten Wuchs und schmale, spitz zulaufende Blätter.

Für die Unkrautbekämpfung sind das genaue Wissen und die Einteilung der Pflanzen unabdingbar.
Es ist entscheidend zu wissen ob es sich um:

  • die Einteilung in ein- und zweikeimblättrige Pflanzen,
  • Samen- oder Wurzelunkräuter,
  • sowie Frühjahrs- oder Herbstkeimer

handelt.

Dieses Wissen ist wichtig für die Auswahl der Unkrautbekämpfungsmittel (Herbizide). Die Herbizide werden als jeweils spezifisch wirkendes Mittel eingesetzt.Zur Ermittlung der Schadursachen stehen auf jeder bewirtschafteten Fläche Leitunkräuter. Nur die genaue Kenntnis dieser ermöglicht eine richtige Mittelwahl und gezielte Bekämpfung.

Die Pilzkrankheiten

Pilze haben vor allem eine Eigenschaft: sie sind einfach gebaute Organismen.
Da Sie kein Blattgrün und somit kein Chlorophyll haben können sie selbstständig keine organischen Substanzen aufbauen. Sie sind deshalb immer auf Wirtspflanzen angewiesen.
Sie bestehen aus mikroskopisch kleinen Organen, welche das Gewebe der Kulturpflanzen durch- oder überwuchern. Somit entziehen Sie der befallenen Pflanze Nährstoffe, was die Kulturpflanze zum Absterben bringt.
Die sogenannten Sporen sind das Ausbreitungsorgan des Pilzes. Diese Sporen ermöglichen die Übertragung von Pilzkrankheiten von Pflanze zu Pflanze.

Dabei günstige Bedingungen sind:

  • ausreichende Luftfeuchtigkeit
  • ausreichende Temperatur
  • ausreichende Blattnässe.

Die Einteilung der Schadpflanzen

Ein entscheidendes Merkmal für die Herbizidwahl ist die Unterscheidung in Ungräser und Unkräuter.

„Ungräser“ bilden nur ein Keimblatt aus, weshalb sie auch als „einkeimblättrige Unkräuter“ bezeichnet werden. Zum Beispiel der Ackerfuchsschwanz oder die Quecke gehören dazu.

„Unkräuter“ hingegen bilden zwei Keimblätter aus, der junge Pflanzenkeimling bildet zwei Keimblätter, die ersten Blätter einer Pflanze, aus. Zum Beispiel die Wicke und die Brennnessel gehören dazu.

Die nichtparasitären Schadursachen

Nichtparasitäre Ursachen von Erkrankungen und Entwicklungsstörungen von Kulturpflanzen werden durch folgende Bedingungen begünstigt:

  • Schlechte Witterungsbedingungen wie Kälte, Frost, Hitze, Nässe, Trockenheit, Hagel, Sturm
  • nicht optimale Bodenbeschaffenheit wie Verdichtung, sauer oder alkalische Bodenreaktionen, mangelnde Durchlüftung,
  • unprofessioneller Umgang mit Maschinen und Geräten, die Pflanzenverletzungen hervorrufen und Eintrittspforten für Krankheitserreger schaffen
  • Nährstoffmangel oder schlechte Nährstoffüberversorgung

Zu typischen Mangelkrankheiten sorgt die Unterversorgung mit bestimmten Nährstoffen. Es kommt dann vermehrt zur sogenannten Trockenfäule, zu Steifigkeiten auf den Blättern durch Bormangel oder Blattverfärbungen bei Magnesiummangel.

Beispielsweise führt Eine Überversorgung mit Stickstoff zu großen Problemen, ein Kalküberschuss jedoch kann die Festlegung von Spurenelementen im Boden zur Folge haben. Mangelkrankheiten oder Nährstoffüberschüsse lassen sich nur durch regelmäßige Bodenuntersuchungen herausfinden. Nur so kann auf den richtigen Gehalt an Nährstoffen und eine darauf abgestimmte Düngung eingegangen werden.

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